
IMPLICONplus 02 2016:
„Innovation im deutschen Gesundheitswesen“ - Conditio sine qua non - von Dr. Axel Munte und Anna Sollacher
Textauszug:Innovationen sind entscheidend für das Gesundheitswesen. Doch leider dauert es oft Jahre, bis neue Verfahren in der vertragsärztlichen Versorgung Einzug halten. Selektivverträge bieten eine Chance, Innovationen auch schneller in die Versorgung zu bringen. Allerdings scheitern innovative Ansätze häufig am System selbst. So bremst oft die Besitzstandswahrung der ärztlichen Standesorganisationen neue Ansätze. Auch die Angst vor Transparenz und Einkommensverlust stellen Hürden dar, innovative Vergütungssysteme in die vertragsärztliche Versorgung einzuführen. Das mehrheitsorientierte System der Kassenärztlichen Vereinigungen und Kammern scheut sich, selektiv Programme zu initiieren, von denen nur ein Teil der Ärzteschaft profitiert. Zudem bremsen die widersprüchlichen Interessen der Bänke, der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, des GKV-Spitzenverbands und der Deutschen Krankenhausgesellschaft sektorenverbindende Entwicklungen wie die ambulante spezialfachärztliche Versorgung (ASV). Das deutsche Gesundheitswesen könnte das Beste sein, würde es sich nicht selbst im Weg stehen. Der Gesetzgeber ist hier gefordert, Reformschritte einzuleiten.
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